Brauchen wir eine kürzere Liste?

Wenn wir eine kürzere Liste als Einstiegs-Programm brauchen, dann sollte die Grenzlinie mit einer vernünftigen Begründung gezogen werden. Eine solche Grenze besteht unmittelbar bevor Ocean Waves eingeführt werden. In dem Bereich von Circle Left bis Box the Gnat kann man für jeden Square ein Schachbrett mit 4 x 4 Feldern zeichnen, und am Ende jeder Bewegung innerhalb der Figur ist jeder Tänzer in einem bestimmten Feld angekommen. Hier sind einige Beispiele für dieses Schachbrett:
static square zero box zero line
Mit Ocean Waves verschwimmt dieses Schachbrett. Zwei parallele Ocean Waves können gleichzeitig als Eight Chain Thru Formation in Ost-West-Richtung angesehen werden, oder als „allgemeine Linien“ in Nord-Süd-Richtung. Es hängt von dem folgenden Call ab. Viele Caller geben zu, daß mit der Einführung von Ocean Wave, Trade und Circulate der Stil der Choreographie sich dramatisch ändert.

Neue Tänzer sollten die Möglichkeit haben, auf festem Grund Erfahrung und Vertrauen zu gewinnen, bevor sie sich auf das weite Meer der Ocean Waves hinauswagen. Das Programm von Circle Left bis Box the Gnat könnte der Klassische Square Dance genannt werden, denn es ist nicht Traditional Square Dance, aber der Name „Basic Programm“ hat inzwischen eine andere Bedeutung.

Bis 1981 war dies DAS Basic Programm, wurde dann aber mit dem Extended Basic Programm in einen Topf geworfen und ertränkt. Meiner Meinung nach war das der erste schwere Fehler, den CALLERLAB machte. Dieser Fehler wurde 1986 mit der Einführung des Community Dance Programms repariert. Aber das CDP ist für die meisten Caller zu eingeschränkt, um sich damit wohl zu fühlen.

Das Basic Programm von 1981 (Circle Left bis Ferris Wheel) war nie erfolgreich, weil es lediglich Mainstream minus einige Calls war. Gewissermaßen war das Basic Programm der dicke Hund, und die restlichen Bewegungen waren der Schwanz; und es gibt ein deutsches Sprichwort: „Sind wir über den Hund gekommen, dann kommen wir auch über den Schwanz.“

2002 wurde der Begriff „Basic Program“ von CALLERLAB aus der Liste gestrichen. 2006 wurde er wieder eingeführt, hauptsächlich auf Drängen europäischer Caller. Eine halbherzige Maßnahme, und ich sehe den Erfolg aller halbherzigen Maßnahmen voraus.

Wenn wir das Gleichnis des weiten Meeres weiterführen, dann ist der Übergang von Mainstream zum Plus-Programm wie das Überfahren der Drei-Meilen-Linie auf hoher See. Wenn wir die Drei-Meilen-Linie bei 2,8 Meilen ziehen, wird das mehr Fahrgäste an Bord unseres Schiffes locken?
(Die Entscheidung von 2002, die Figuren Eight Chain Thru, Fan the Top und Spin Chain Thru von Mainstream ins Plus Programm zu verschieben, wurde inzwischen [September 2006] zu 2/3 widerrufen.)

Wollen wir eine kürzere Liste als Einstiegs-Programm, dann schlage ich vor: Wir nehmen hierfür Basic 1 - 33 (Circle Left bis Box the Gnat), und bezeichnen es als

Der Klassische Square Dance.

Mehr Beispiele für das Schachbrett


Geschichtlicher Hintergrund:
1961 kamen die Bücher “The Key to Calling” von Don Bell & Bob Dawson, und “Instant Hash” von Rickey Holden & Lloyd Litman heraus. Sie befreiten Square Dance von den vorgefertigten Routinen, ließen ihn aber im Rahmen der von der Quadrille her gebräuchlichen Elemente. Dies betrachte ich als „klassisch“ - klar und schlicht, aber keineswegs einfach.
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Veröffentlicht 2003-06-26   /   Ergänzt und angepaßt 2007-02-24   /   Ergänzt 2007-07-20   /   Heiner Fischle, Hannover