Die 21. Histori sagt,
wie Ulenspiegel allwegen ein fahl Pferd reit und war nit gern, wo Kinder waren

Ulenspiegel, der war allezeit gern bei Gesellschaft, und dieweil er lebt, da hätt er dreierlei Sach an ihm, die er flohe: Zum ersten reit er kein grau Pferd, sunder allweg ein fahl Pferd von Gespott wegen; das ander, er wollt nienen bleiben, wa Kiner waren, wann man acht der Kinder mehr ihr Nötlichkeit dann sein; die dritt Sach war, wa ein alter milder Wirt war, bei dem war er nit gern zu Herberg, wann ein alter milder Wirt, der achtet seines Gutes nit, und wär gewöhnlich ein Bott, da war auch sin Gemeinschaft nit, dann da wär auch kein Geld bei zu gewinnen etc. Auch so segnet er sich alle Morgen vor gesunder Speis und vor großem Glück und vor starkem Trank. Wann gesunde Speis, das wär Krut, wie gesund es auch wär. Auch segnet er sich vor Speisen us der Apothek, wiewohl sie gesund ist, so ist sie doch ein Zeichen der Krankheit. Das wär das große Glück: dann wo ein Stein von dem Dach fiel oder ein Balken von dem Hus, so möcht man sprechen, wär ich da gestanden, so hätt mich der Stein oder Balken zu Tod gefallen, das wär min groß Glück, solichs Glück wollt er gern entbehren. das stark Trank wär das Wasser. Wann das Wasser triebt große Mühlräder mit seiner Stärk, auch trinket gar manicher guter Gesell den Tod daran.

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